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Sie hat Augenringe und raucht zuviel. Heute hat sie Flyer verteilt, dabei mehrere Millionen Schritte getan und festgestellt, dass Kindertagesstätten kleine Festungen sind; da kommt keiner rein oder raus...
Außerdem muss sie eigentlich noch "rumkonzeptieren" (Erlebnispädagogik mit Soz.Päd.-Studis und der Spruch "Mach ma! Du hast 3 Stunden") und das "Rassismus im Alltag"-Seminar rückt immer näher, sie sollte dringend ihre Konzeptordner durchsuchen, das LTI nochmal lesen und "Rechtsextremismus im Wandel" durchackern.
Der Praxisbericht ist auch noch nicht durch und sie vermutet, dass sie wohl nicht umhin kommt, einen "Antrag auf Befangenheit" zu stellen (aber das will der doch nur, der Pisser). In den nächsten Wochen muss sie 4 Schriftstücke fertig stellen (ein Protokoll zum Thema "Kreativitätstechniken in der Jugendarbeit", eine Praxisreflektion zur Arbeit mit Kindern/Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten und deren Eingliederung ins Berufsleben, ein Protokoll im Bereich Organisationssoziologie und ne fette Hausarbeit über rechtsextreme Jugendkultur).
Sie muss zum NDC-Teamtreffen am Wochenende, sie muss bei den Vorbereitungen zu den 2. KinderKulturTagen helfen, 'n Referat über Acapella erarbeiten, sie muss noch Flyer erstellen.
Eigentlich würde sie grad echt gern Urlaub machen auf ihrem großen Fensterbrett, Musik hören, Erdbeerkuchen essen, die Filzhaare häkeln und in eine vernünftige Form bringen, ihren Tätowiertermin im November auf nächste Woche verlegen, im Park Poi spielen (und mal richtig lernen), Freunde treffen, Bier trinken, lange spazieren gehen, Männer kennenlernen
Aber vorerst pflegt sie ihre Augenringe und sult sich in der ganzsemestrigen Klausurwochen-Stimmung. Vielleicht schafft sie ihr erstes Magengeschwür oder nen original Nervenzusammenbruch. Mal sehen was noch so kommt.
Aber man darf trotzdem träumen. Dann sagt sie: "Es wird Zeit für die erste Million Nuski. Dann wären wir den ganzen Stress los. Einfach leben..."
tocotronixe - 20. Mai, 23:33