Rache...
An manchen Tagen bin ich (gegen meinen Willen) diabolisch drauf. Heute auch. Ich sehne mich nach Rache.
Das allerdings auf eine fies kitschige Art und Weise. Ich sehe mich tanzend mit dem schönsten Mann der Welt, der nur Augen für mich hat. Niedergeschlagen "wie ein Toastbrot im Regen" steht S. am Rande der Tanzfläche. Seine Mimik spricht Bände; er leidet Qualen, denn just in diesem Moment wird ihm klar, dass er soeben unwiderbringlich die Chance verpasst hat, mich, die Frau seines Lebens, an seiner Seite zu wissen. Er kann sich fortan nur noch die Nase am Schaufenster meines rosarot-wundervollen Lebens plattdrücken.Er verflucht den Prinzen, der mich tanzend im Arm hält, meine Stirn küsst.Über ihm schwebt eine finstere Wolke aus der es kontinuierlich dröhnt "Zu spät! Zu spät" Zu spät!"
Vor seinem inneren Auge spielt sich immer die gleiche Szene ab. Wie er mich zur Begrüßung umarmte. "Oh S., toll, dass du auch hier bist!" Plötzlich stand da dieser unverschämt gutaussehende Mann hinter mir (im momentanen Kopfkino ist er Brite mit Drei-Tage-Bart und einem unwiderstehlichen Mund), legte mir die Hand um die Hüfte, lächelte S. an. Ich habe S. als einen guten Bekannten vorgestellt. Bekannter - nicht mehr. Der Todesstoß. Die Küsse auf der Tanzfläche zu "Im Glad There Is You" interpretiert von Jamie Cullum, die du, unfähig dich zu bewegen oder wegzusehen, beobachtest sind nur die letzten Zuckungen.
Was für eine herrlich grausame Vorstellung. Fies, gemein und niederträchtig. Aber im Moment hilft es und zwar herrlich. Zumindest partiell.
In Zeiten emotionaler Tiefpunkte öffnen sich ganz neue Abgründe. Ich bin boshaft. Ganz deutlich. Ich ergötze mich am Leiden anderer. Jedenfalls im Geiste. Dumm nur, dass ich das so kurz vor Beendigung meines Studiums bemerke. Ich hätte BWL, Management oder vergleichbares studieren sollen. Aber es ist noch nicht zu spät, Gleich morgen früh gründe ich eine Firma, werde Global-Player und fördere Kinderarbeit. Ich unterstütze die Waffenindustrie und lache über Weihnachtsgeld, Bildungsurlaub und ArbeitnehmerInnenrechte. Harhar das wird ein Spaß!
Ich bin boshaft.
Lieber S., hier meine Rache! Ich werde dich gleich (im Reich der Träume) zu meiner Hochzeit mit dem Briten einladen. Wir heiraten am Meer (du liebst das Meer, ich weiß).
Harharhar
Bernd Begemann sagt: "Liebe tat mir nie weh. Liebe war neimals grausam. Aber keine Liebe schmerz und keine Liebe tötet. Keine Liebe lässt uns nachts flehen für den Tag."
Stimmt...
Das allerdings auf eine fies kitschige Art und Weise. Ich sehe mich tanzend mit dem schönsten Mann der Welt, der nur Augen für mich hat. Niedergeschlagen "wie ein Toastbrot im Regen" steht S. am Rande der Tanzfläche. Seine Mimik spricht Bände; er leidet Qualen, denn just in diesem Moment wird ihm klar, dass er soeben unwiderbringlich die Chance verpasst hat, mich, die Frau seines Lebens, an seiner Seite zu wissen. Er kann sich fortan nur noch die Nase am Schaufenster meines rosarot-wundervollen Lebens plattdrücken.Er verflucht den Prinzen, der mich tanzend im Arm hält, meine Stirn küsst.Über ihm schwebt eine finstere Wolke aus der es kontinuierlich dröhnt "Zu spät! Zu spät" Zu spät!"
Vor seinem inneren Auge spielt sich immer die gleiche Szene ab. Wie er mich zur Begrüßung umarmte. "Oh S., toll, dass du auch hier bist!" Plötzlich stand da dieser unverschämt gutaussehende Mann hinter mir (im momentanen Kopfkino ist er Brite mit Drei-Tage-Bart und einem unwiderstehlichen Mund), legte mir die Hand um die Hüfte, lächelte S. an. Ich habe S. als einen guten Bekannten vorgestellt. Bekannter - nicht mehr. Der Todesstoß. Die Küsse auf der Tanzfläche zu "Im Glad There Is You" interpretiert von Jamie Cullum, die du, unfähig dich zu bewegen oder wegzusehen, beobachtest sind nur die letzten Zuckungen.
Was für eine herrlich grausame Vorstellung. Fies, gemein und niederträchtig. Aber im Moment hilft es und zwar herrlich. Zumindest partiell.
In Zeiten emotionaler Tiefpunkte öffnen sich ganz neue Abgründe. Ich bin boshaft. Ganz deutlich. Ich ergötze mich am Leiden anderer. Jedenfalls im Geiste. Dumm nur, dass ich das so kurz vor Beendigung meines Studiums bemerke. Ich hätte BWL, Management oder vergleichbares studieren sollen. Aber es ist noch nicht zu spät, Gleich morgen früh gründe ich eine Firma, werde Global-Player und fördere Kinderarbeit. Ich unterstütze die Waffenindustrie und lache über Weihnachtsgeld, Bildungsurlaub und ArbeitnehmerInnenrechte. Harhar das wird ein Spaß!
Ich bin boshaft.
Lieber S., hier meine Rache! Ich werde dich gleich (im Reich der Träume) zu meiner Hochzeit mit dem Briten einladen. Wir heiraten am Meer (du liebst das Meer, ich weiß).
Harharhar
Bernd Begemann sagt: "Liebe tat mir nie weh. Liebe war neimals grausam. Aber keine Liebe schmerz und keine Liebe tötet. Keine Liebe lässt uns nachts flehen für den Tag."
Stimmt...
tocotronixe - 18. Jun, 00:25