Dienstag, 8. Mai 2007

In Liebesdingen...

... bin ich eigentlich ein massiver Krüppel, jedenfalls was ganz persönliche Liebesdinge angeht. Sonst scheine ich eher als wissend wahrgenommen zu werden, scheinbar glaubt man auch ich hätte das dritte Auge und wisse wer zu wem passt, könne Konflikte mit einem Schnippsen lösen und würde alles irgendwie ein bißchen klarer sehen.

Mir persönlich haben Liebesdinge nie sonderlich gut getan, geschweige denn in normalen Bahnen funktioniert. Da ging es eigentlich grundlegend drunter und drüber, dramatisch, bombastisch und filmreif. Ich kann kaum auf eine intakte Beziehung zurückblicken die länger als 3 Monate wirklich intakt war. Geschädigt von 2 Jahren purem Chaos, das man nichtmal im Entferntesten als Beziehung bezeichnen könnte und einigen weiteren Absolut-Crashs ist da nichts zu verzeichnen. Im Grunde ging es immer gegen den Baum, mal mehr, mal weniger blutig, meistens aber mit Totalschaden.

In Liebesdingen bin ich trotzdem voll dabei. Ich schau gern zu, presse die Nase an Schaufenster der wahren Glückskisten und beobachte auch die bösen, bösen Enden. In die bin ich zumeist stark involviert, man ruft mich an, weint an meiner Schulter oder versucht sich das Gewissen rein zu reden, irgendwie seelischen Ballast loszuwerden und sich zu rechtfertigen.

Alles was irgendwo anfängt, hört auch irgendwie wieder auf und wo was endet, kann schnell Neues beginnen. Manche Dinge sind nicht sehr einfach und man muss wahnsinnig viel grübeln und Kraft investieren um eine Lösung zu finden. Und ich kann da meist recht objektiv sein, doktore ein bißchen an Seelenkratzern, frage an Stellen weiter, wo man vergessen hat, weiterzudenken oder unglücklich abgebogen ist, aber manchmal haut's auch mich um.

Wenn da jemand am Telefon fürchterlich weint, weil 3 Jahre in einer Millisekunde zerbröselt sind. Von kurz auf gleich ist da plötzlich die Zeifenblase geplatzt, die vorher so schien als sei sie aus Panzerglas. Und man kann nichts tun, gar nichts, weil da jemand festgestellt hat, das seine Liebe zu Ende ist, aufgebraucht, versickert.
Und auch ich kann nichts tun, kann nur trösten und ablenken, Schokolade und Taschentücher kaufen.

Und derjenige, der immernoch voller Liebe ist für den, der plötzlich ganz leer ist, was dieses rosarote unbeschreibliche Konstrukt angeht, der kann sie gar nicht so schnell loswerden, die Liebe.

Und das ist grausam, dass Liebe sich so ungefragt festsetzt, manchmal urplötzlich, klammheimlich und leise schleichend verschwindet und manchmal einfach bleibt, so sehr man sie auch verflucht. Und dann drückt sie Nachts beim schlafen auf die Brust, macht das Atmen schwer und verkrampft den Bauch. Und der, dem sie galt, liegt friedlich schlafend da.

Eigentlich sollte er die Last spühren, wo er sich doch einfach davongemacht hat und sie allein lies mit dieser Tatsache. Drei Jahre und dann ein "Ich liebe dich nicht mehr", ohne Vorwarnung, von heute auf Morgen.

Du feige Sau!

Das Zauberwort ist Hingabe...

Ein kleiner weißer Zettel, ausgeschnitten aus einem Musikexpress, mit Teppichklebeband an unserer Badwand; "Das Zauberwort ist Hingabe."
Den hab ich da vor einigen Tagen hingeklebt, gemeinsam mit vielen bunten Bildern und weißen Blättern. Daneben stehen Buntstifte und die ersten haben sich schon an diesem Bad-Message-Board verewigt.

Aber gedanklich hat mich eben dieser kleine Schnipsel die letzten Tage verfolgt. Immerwieder kam er mir in verschiedensten Kontexten in den Sinn und ich gab wissend zum Besten: "Das Zauberwort ist Hingabe!".

Hingabe und Leidenschaft; Schlüsselbegriffe, Zauberwörter und zwar in jeglicher Beziehung.

Hingebungsvolles und leidenschaftliches Erleben in jeglichem Sinne machen Leben lebenswerter, machen Leben überhaupt zum Leben.
Nicht das nebensächliche Atmen, sondern das intensive durchatmen am frühen Morgen beim Schritt aus der Haustür. Nicht das Gefühl der Selbstverständlichkeit, sondern das intensive Auskosten menschlicher Kontakte. Musikhören, Filmegucken, Essen, Trinken, Lieben, Lachen, Weinen, Küssen, Schlafen... Was auch immer. "Das Zauberwort ist Hingabe" und macht alles zu einem viel intensiveren Moment, aus dem wir viel mehr mitnehmen können.

Ich bin meistens so, was oft verunsichert. Wenn ich etwas toll finde, dann ganz und gar, mit Herz und Kopf. Wenn ich jemanden zum Freund erwählt habe, dann intensiv und hingebungsvoll, wenn ich liebe, dann leidenschaftlichst, wenn ich traurig bin, dann abgrundtief und weltuntergangsnah.
Darum wirkt es oft, als sei ich Fanatikerin durch und durch und manchmal bin ich das auch, zumindest, wenn das bedeutet leidenschaftlich und mit äußerster Hingabe Musik zu hören, Männer anzuschauen, 'nen Geruchstick zu haben und überhaupt einen ziemlich intensiven Tick was Wahrnehmung und Emotionen angeht.

Aber man hat ja nur ein Leben(jedenfalls nehme ich das im Moment an) und dieses sollte bis in jede Millisekunde und jede kleinste Gefühlsregung ausgekostet werden.

Dann wird's toll, unverwechselbar, grandios und wunderbar. Dann wird's so, wie Leben sein sollte.
Denn "das Zauberwort ist Hingabe"...

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"Kümmern wir uns durch die Jahre" von Click Click Decker auf "Den Umständen entsprechend" (21:40 Uhr, 23.03.2009)

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