Freitag, 23. März 2007

Urbar, Schnee im Frühling und ein Dreier ohne Anfassen

Mittwoch-Abend. Urbar-Zeit. Ich musste boshafterweise die Schicht einer Kollegin übernehmen, was mich jedoch nicht davon abhielt nach dieser der eben genannten Kultkneipe einen mehr oder minder kurzen Besuch abzustatten.

Trotz Müdigkeit und minimalen finanziellen Resorcen war ich irgendwie verdammt gut drauf. Mit Jamie im iPod machte mir der Regen auf dem Weg in die Sternstraße gar nichts aus. Im Gegenteil, mit'nem traumhaften Sax im Ohr wird Regen, der im Licht der orangen Straßenlaternen glitzert, zauberhaft. Am Hassel traf ich auf Ralf, den ich anstiftete mit seinen Mannen später noch vorbeizukommen. Endlich in der Urbar angekommen, frisurtechnisch zwar ziemlich lediert durch Wind und Regen, durfte ich mich gleich liebevoll begrüßen lassen. David befand sich bereits Tee-trinkend in der Gesangsvorbereitung und Christian schien auch einfach nur noch an seinen Bass zu wollen(Musiker und ihre Instrumente sind ja regelrecht verwachsen und verkraften lange Trennungen nicht). Carsten, mal wieder absolut overdressed in Anzug, ließ auch nicht lange auf sich warten. Das erste Staropramen war fast geleert als die Jungs von "NO SEX 'till marriage" endlich begannen. Und die sind wahrlich knuffig. 4 blonde Bengel mit viel Potential und der nötigen Portion "Rock-Geist". David ging mir leider noch zu sehr unter, in Gänze war es jedoch sehr unterhaltsam und amüsant, vor allem die Backgrounds von Marius und Christian waren sehr witzig, musste Christian doch teilweise so über sich selbst und seine nicht funktionierenden Einsätze lachen.
Der Laden füllt sich mit immer mehr netten Menschen und das Sahnehäubchen des Abends betritt die Bühne; Lobelia aus Kanada und ihre Akkustik-Gitarre, nette Simme und angenehme Stimmung, irgendwie Folk immer mit einem Hauch Alanis in der Stimme. Die folgende Unterstützung durch Bassist Steve Lawson tat dem keinen Abbruch.
Kleine Pause und wieder "NO SEX tm". Ich weiß nicht was los ist, aber irgendwie habe ich ständig Bier ohne es zu bestellen oder zu bezahlen, selbst Gitarristen-Mutter Sabine läd mich ein. Und es schneit, es schneit wie es den ganzen Winter nicht geschneit hat und das zum Frühlingsanfang.

Dann passiert das kuriose, ich befinde mich im Gespräch mit Ralf, der wirklich noch vorbeigekommen ist, stoße grade mit ihm an und will trinken, als von hinten ein Arm mit einem Bierglas erscheint und mit mir anstößt. Verwundert drehe ich mich um und da steht er, grinst, fragt "Wie heißt du eigentlich?" und antwortet auf mein "Ulrike...": "Ein schöner Name!": Zöpfchen. Ich nicke und muss lachen. Zöpfchen ist immer da, wirklich immer. Jeden Blues-Abend steht er da mit seinem Bier, tänzelt von Gesprächsgruppe zu Gesprächsgruppe, wo er 5 Minuten verweilt und nickend Bier schlürft. Zöpfchen nennen wir ihn, weil dieses kuriose Mini-Schwänzchen am Hinterkopf trägt. Zöpfchen ist sehr klein, mindestens 45, grauhaarig und hat eine schwäche für hautenge schwarze Jeanshosen. Ich hab ihn sicher schon tausendmal gesehen und musste bei seinem Anblick immer ein bißchen schmunzeln, Mittwoch schien er einen besonders guten Tag zu haben, außer mir hat er auch noch Kaylie mit einem Flirtversuch bedacht, der bei ihr aber unwitziger mit einen Griff an ihren Hintern ausfiel.

Später lerne ich Matze kennen, der mir nicht glaubt, dass ich aus Magdeburg stamme. Ich spräche zu deutlich, zu sehr hochdeutsch, das geht runter wie Öl. Ich antwortete "Isch koann och anders, ne!"

Irgendwann schmeißt René uns raus, ich hatte gar nicht bemerkt, dass die Urbar schon völlig leer war. Draußen mutiert die Sternstraße zum Schneespielplatz und Kaylie, Carsten, David, Dirk, Martin und ich liefern uns die wohl ausufernste Schneeballschlacht, die ein frischer Frühling je gesehen hat.
Klitschnass in meiner Wohnung angekommen, beschließen David, Carsten und ich zu kochen, ist ja erst halb 5. Nach lustigem Futtern, viel Musik und einem müden Matze, der um etwas mehr Stille bittet, gehen wir schlafen. Richtig, meine beiden Männer und ich. Das war sicher ein lustiges Bild; wir drei in meinem Bett, ich in der Mitte von beiden Seiten mit einem Zipfelchen Decke bedacht. Heute morgen wurde ausgiebig gefrühstückt und ich bin immernoch tierisch verkatert.

Aber lustig war's und schön, zwischendurch tiefgründig und melancholisch, später ausufernd und kurios. Ein schöner Abend, ähm Nacht...

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"Kümmern wir uns durch die Jahre" von Click Click Decker auf "Den Umständen entsprechend" (21:40 Uhr, 23.03.2009)

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