Samstag, 19. Mai 2007

Vom "Männertag" und anderen Peinlichkeiten

Der Männertag machte sich am Donnerstag recht frühzeitig bemerkbar, als ich, die ja furchtbar gerne bei offenem Fenster schläft, unsaft geweckt wurde von Männern, die gröhlenderweise die Straße bevölkerten.
Schon allein deswegen stand die "Feierlichkeit" für mich unter keinem guten Stern, denn seit meiner Geburt exisitiert nun auch eine achte Todsünde: Wecken vor Mittag an einem freien Tag.

Murrend vergrub ich den Kopf tief in den Kissen, hoffend wieder in den Schlaf zu finden, doch dieser blieb mir weitesgehend verwehrt, da die vorbeiziehenden Horden anscheinend einen Komplott gegen mich geplant hatten und just in dem Moment wieder zu gröhlen, grunzen, lachen und brüllen begannen, in dem ich sanft entschlummert war.
Schlecht gelaunt stand ich auf und war doch froh darüber in meinem kleinen Mikrokosmos Wohnung so ganz kuschelig abgeschottet vom "Wüten der ganzen Welt" zu sein.
In Jogginghose und barfuß wurde ich allerdings sofort bei Betreten der Küche eines Besseren belehrt. Dort hatten mein Mitbewohner und dessen Freund Max schon ihr Frühstücksbier getrunken und gingen grade dazu über die erste Runde Whisky-Cola anzumischen. Matze hatte anscheinend von Kraft geträumt und entgegnete auf mein Mosern "Das ist UNSER Tag!!!". Diskutieren wollte er über diese Aussage allerdings nicht und begann schnell das Thema zu wechseln als ich ihn über die historischen und religiösen Wurzeln dieses Tages aufklären wollte und in Frage stellte, ob Tage überhaupt von Menschen besessen werden könnten.

Der Geräuschpegel auf der Straße stieg in den folgenden Stunden massiv an, was, außer immer mehr betrunkenen Herren der Schöpfung, vor allem >>Gehlis Stübchen<< zu verdanken war, aus dem ohrenbetäubend die schlechtesten aller Schlager quollen.

Flucht! Flucht irgendwohin.
Die Verabredung zum Spielen mit Hanni war die gesuchte Abwechslung. Tini, Lars, Nussi und ich verbrachten den halben Nachmittag beim "Ringel Ringel Reihe"-Tanzen und entschlossen und später, spontan nach einem Spargelmann zu suchen. Eine Stunde später, 6 Kilo Spargel reicher und schon mächtig hungrig besuchten wir noch die Herrentags- und Pullerparty des frischgebackenen Papa Helge, die endlich bewies, dass auch eine Männertagssause trotz Spaß, Musik und Bier nicht niveaulos sein muss.

Nach einer Stundenlangen Kochsession mit Weißwein und Spargel, positionierten sich "unsere" Herren der Schöpfung auf dem Balkon um von dort die aus dem Stadtpark ins Stadtinnere strömenden Horden männlicher Primaten zu beobachten.

Lars, Jogi und Tobi lachten sich scheckig, ich jedoch konnte nicht lange zuschauen. Ich will mich nicht vor Menschen ekeln, wirklich! Und was da geboten wurde, war wirklich unterirdisches Niveau, bepinkelte Kerle, die aufgrund motorischer Schwierigkeiten, bedingt durch immensen Konsum alkoholischer Getränke, ihre Hosen zum Pissen nicht mehr aufbekommen hatten(oder einfach zu faul waren), die sich selbst derartig erniedrigten und gleichzeitig andere Menschen beleidigen. Es war ein Fest der rassistischen und frauenfeindlichen Ausfrufe, es war pervers, eklig und nur zu widerlich.


Den Eimer Wasser, den Jogi aus dem Fenster geschüttet hat, haben sie verdient und verdienen auch all jene, die sich gestern derart benommen haben!

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"Kümmern wir uns durch die Jahre" von Click Click Decker auf "Den Umständen entsprechend" (21:40 Uhr, 23.03.2009)

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