Medizinische Beobachtungen

Leises Surren von knapp 25 PCs, Blätterrascheln, Räuspern, verhaltenes Kichern, wenn dieser Bürostuhl nicht so komplett unbequem wäre und das Licht statt neonhell etwas gedimmter wär... hach... ich könnt einschlafen.
Die Abgründe der Mediziner haben sich mir noch nicht so ganz erschlossen, bis auf eine gewisse Vorliebe für Lästereien, aber die kann sich auch nur auf meine studentische Hilfskraftkolleginnen beschränken. Die sind im übrigen alle sehr nett, schimpfen gern und ausgiebig über den überdimensionalen Lernstress, der sich einem Durschnittsmedizinstudenten auf dem Weg zur eigenen Praxis oder der Oberarztstelle so in den Weg stellt. Ich, mit meinen 21 Semesterwochenstunden, die sich zum Teil auf wenige Blockseminare am Wochende verteilen, schmunzle dann vor mich hin und denke: "Selbst schuld!"
Jaja, wir Soz.Päds haben ja leicht reden, wir wünschen uns am Mittwoch schon gegenseitig ein schönes Wochenende und unsere Seminarinhalte beschränken sich auf Reden, Labern, Quatschen, Diskutieren, Rumfaseln, nochmal Diskutieren und vor allem Diskutieren, jedenfalls durfte ich mir das auf der letzten Frösi-Party von einem Industrie-Design-Studenten vorwerfen lassen.
Beim Blick auf den ein oder anderen Kommilitonen, mag ich dem ganzen sogar zustimmen, labern sie sich zum Teil doch'nen viereckiges Loch ins Knie und Schwänzen als gäb es kein Morgen mehr. Und ja, o.k., dank unverhoffter Schnelligkeit und einem Hauch Hinterlistigkeit meiner Mädels und mir, haben wir uns beim Einschreiben derart herrlich platziert, dass wir im zukünftigen Semester -lasst euch das auf der Zunge zergehen- Donnerstags und Freitags frei haben.
Für denjenigen, der es noch genauer wissen möchte: eine 3-Tage-Woche, jaaaa, ein 4-Tage-Wochenende.
Aber trotzdem sitz ich hier und langweile mich und das noch mindestens 2 Stunden lang.
Ich schiele schon Richtung Plaste-Skelett und überlege es in einer unbeobachteten Minute in eine versaute Position zu bringen oder benutzte einen der Schädel als Handpuppe "Tritratrulala, tritratrulala Schädelchen ist wieder da...".
Nicht mal ein einziger süßer Mediziner ist unterwegs, außer Ulf, oder "der schöne Ulf" wie er hier, Informationen meiner Kollegin zufolge, genannt wird, aber den kenn ich schon zulange, komplett uninteressant.
Etwas lustiges gibt es jedoch noch zu berichten: die Handseife auf den Klos der Bibo heißt "Seraman medical" und ist ihrer Aufschrift zufolge zur chirurgischen Händedesinfektion geeignet.
Na man kann's mit der Rummedizinerei auch übertreiben....
tocotronixe - 13. Feb, 18:43