Be my valentin... You son of a bitch
Wenn ich eine Schwangerschaft nicht (glücklicherweise) ausschließen könnte, würde ich sagen; eindeutiger Hormonschub und zwar einer von der miesesten Sorte, aber das geht wohl auch ohne schwanger zu sein.
Da zappt man nichtsahnend durch's TV und prallt auf eine Sendung, die die angebliche TOP20 der grandiosesten, schnulzigsten und triefensten Liebeslieder aufzeigt, kommentiert von einigen Soapies, "echten" Schauspielern und einer nervigen Viva-Moderatorin. Die Auswahl war jedoch zum Großteil grottig und da fühl ich mich ja immer sofort animiert in meiner Musikbibliothek zu wühlen und traurige, schöne, verzweifelte und glückliche Liebeslieder zu finden, die hundert mal mehr berühren, als die Schnulzen im privaten Fernsehen.
Das hab ich natürlich mit äußerster Präzision betrieben und mich in den letzten Stunden derart musisch eingeschaukelt, dass ich trotz all der Qual nicht leiser machen kann. Dabei hätt ich's mir denken können. Der Nachmittag kam mit einem Hammer der schlechten Laune(obwohl der Tag recht sonnig angefangen hatte) und ich bin schon seit halb 5 konsequent am Nörgeln, Meckern und "vor mich hin Deprimieren", warum auch immer. Und wenn einen dann eiskalt und hinterrücks ein Beitrag über den Valentinstag im Kulturradio im Nacken trifft, dann wird's richtig schön. Im Grunde ist mir dieser Tag genauso egal wie die Unterwäsche meiner Oma, heute nervte mich das Wissen um diesen Tag jedoch massiver als in den vergangenen Jahren.
Das man Liebe und Zuneigung nicht in Pralinen füllen kann, sollte den meisten doch wohl klar sein. Und das Liebe nicht "alle" wird wohl auch, also ist es doch nur zu leicht täglich viel davon zu schenken und sie nicht zu sparen um am besagten Tag womöglich zu Mr. oder Mrs. Kitsch zu mutieren.
Die Grundidee des Valentinstags hat sich ja bereits vor Jahrzehnten in Luft aufgelöst, so ist sie doch keine Erfindung der Pralinen- und Floristikindustrie sondern ein britischer Feiertag, der schon seit dem 15. Jahrhundert existiert. Eben der Tag der Liebenden, schöne Idee, immerhin gibt es auch einen für Mütter, Väter, Kinder, Nichtraucher...
Jetzt kann man damit'nen riesen Geschäft machen, wobei mir das wirklich am Allerwertesten vorbei geht. Wer so doof ist und dem amerikanischen Vorbild hinterher rennt, hat selbst Schuld.
Die eigentliche Boshaftigkeit des Valentinstags zeigt sich aber hauptsächlich einer Bevölkerungsgruppe, nämlich den Singles.
Auch wenn diese, wie in meinem Fall, mit dieser Situation vollends zufrieden sind.
Ich bekomme täglich Liebe in übergroßen Portionen von Menschen, die mir lieb sind. Zusammensein um nicht allein zu sein ist völliger Quatsch. Ich bin jung und frei, ungebunden und ich kann allein sowieso besser schlafen...
Wieso sollte ich krampfhaft suchen?
Vögeln kann ich auch ohne Liebe, einschlafen sowieso...
Aber am Valentinstag wird einem das verpönte Alleinsein (das nicht mal ein waschechtes Alleinsein ist) anstrengend deutlich unter die Nase gerieben, im Radio, TV, in jedem Schaufenster, an jedem öffentlichen Ort. Man kann anscheinend gar nicht glücklich sein, wenn man nicht knutschenderweise, blumenbeschenkt und pralinenmampfend unterwegs ist.
Und so ein Quatsch packt mich natürlich in so einer von weiblichen Hormonen geplagten, depressiven und weltschmerzgeplagten Situation. Ganz tolle Idee dann auch noch alle Songs rauszukramen, die mich liebestechnisch berühren. Das kann ja nicht gut ausgehen.
Bei "Weinst du?" denkt man: "Nein, noch nicht!", bei Eric ist es dann schon hart an der Grenze und spätestens bei Rio und "Für immer und dich" muss man sich erstmal'nen Yogi-Tee mit ganz viel Honig kochen um die nächsten Songs zu überleben. Und dann fängt man an die kraulende Hand im Nacken zu vermissen und völlig beschissene und längst vergangene Bilder tauchen auf. Von ihm und unsren Spongebob-Fernsehabenden, von der kalten Nase an der Fensterscheibe und schmerzlichen Tränen, als beim Blick aus dem Zugfenster nur noch ein winziger winkender Punkt übrig geblieben war, von Sex im Wald, von diesem unglaublichen Hintern in der schwarzen Lederhose, vom Headbanging, dem geflüsterten Wunsch ewig zusammen zu bleiben.
Na Danke du verfluchter Tag im Februar, jetzt hast du mich und ich sitz' hier wie ein Häufchen Elend in meiner Kuscheldecke und hab mir die Zunge am Tee verbrannt. "With Arms Wide Open" hab ich das letzte Mal freiwillig mit ihm gehört. Unfreiwillig höre ich es jetzt nicht, aber es erinnert mich so mies an seine blauen Augen. Ich wollte und will ihn nie wieder sehen und ich freue mich für ihn und das Glück, was er jetzt hat, also was soll der Scheiß?
Und schwubbs find ich es grausam allein zu sein, mein Bett kommt mir viel zu groß vor, mir ist kalt, ich verfluche James Blunt, Nick Drake, Skunk Anansie und Snow Patrol.
Aber das muss jetzt aufhören. Ich lass mir doch nicht einreden mein Leben wär scheiße, weil ich kein Teil eines Pärchens bin, zumal ich das gar nicht zwingend sein will im Moment.
Ich geh jetzt ins Bett und sende allen Liebenden, Lebenssolisten, Freunden, unglücklich Verliebten, glücklich Unverliebten und jedem Mensch, der ein Stück abhaben will, eine Hand voll Glück, nicht weil bald Valentinstag ist, sonder weil mir danach ist.
Hier; mein Yogi-Tee-Schildchen von heute Abend:

Da zappt man nichtsahnend durch's TV und prallt auf eine Sendung, die die angebliche TOP20 der grandiosesten, schnulzigsten und triefensten Liebeslieder aufzeigt, kommentiert von einigen Soapies, "echten" Schauspielern und einer nervigen Viva-Moderatorin. Die Auswahl war jedoch zum Großteil grottig und da fühl ich mich ja immer sofort animiert in meiner Musikbibliothek zu wühlen und traurige, schöne, verzweifelte und glückliche Liebeslieder zu finden, die hundert mal mehr berühren, als die Schnulzen im privaten Fernsehen.
Das hab ich natürlich mit äußerster Präzision betrieben und mich in den letzten Stunden derart musisch eingeschaukelt, dass ich trotz all der Qual nicht leiser machen kann. Dabei hätt ich's mir denken können. Der Nachmittag kam mit einem Hammer der schlechten Laune(obwohl der Tag recht sonnig angefangen hatte) und ich bin schon seit halb 5 konsequent am Nörgeln, Meckern und "vor mich hin Deprimieren", warum auch immer. Und wenn einen dann eiskalt und hinterrücks ein Beitrag über den Valentinstag im Kulturradio im Nacken trifft, dann wird's richtig schön. Im Grunde ist mir dieser Tag genauso egal wie die Unterwäsche meiner Oma, heute nervte mich das Wissen um diesen Tag jedoch massiver als in den vergangenen Jahren.
Das man Liebe und Zuneigung nicht in Pralinen füllen kann, sollte den meisten doch wohl klar sein. Und das Liebe nicht "alle" wird wohl auch, also ist es doch nur zu leicht täglich viel davon zu schenken und sie nicht zu sparen um am besagten Tag womöglich zu Mr. oder Mrs. Kitsch zu mutieren.
Die Grundidee des Valentinstags hat sich ja bereits vor Jahrzehnten in Luft aufgelöst, so ist sie doch keine Erfindung der Pralinen- und Floristikindustrie sondern ein britischer Feiertag, der schon seit dem 15. Jahrhundert existiert. Eben der Tag der Liebenden, schöne Idee, immerhin gibt es auch einen für Mütter, Väter, Kinder, Nichtraucher...
Jetzt kann man damit'nen riesen Geschäft machen, wobei mir das wirklich am Allerwertesten vorbei geht. Wer so doof ist und dem amerikanischen Vorbild hinterher rennt, hat selbst Schuld.
Die eigentliche Boshaftigkeit des Valentinstags zeigt sich aber hauptsächlich einer Bevölkerungsgruppe, nämlich den Singles.
Auch wenn diese, wie in meinem Fall, mit dieser Situation vollends zufrieden sind.
Ich bekomme täglich Liebe in übergroßen Portionen von Menschen, die mir lieb sind. Zusammensein um nicht allein zu sein ist völliger Quatsch. Ich bin jung und frei, ungebunden und ich kann allein sowieso besser schlafen...
Wieso sollte ich krampfhaft suchen?
Vögeln kann ich auch ohne Liebe, einschlafen sowieso...
Aber am Valentinstag wird einem das verpönte Alleinsein (das nicht mal ein waschechtes Alleinsein ist) anstrengend deutlich unter die Nase gerieben, im Radio, TV, in jedem Schaufenster, an jedem öffentlichen Ort. Man kann anscheinend gar nicht glücklich sein, wenn man nicht knutschenderweise, blumenbeschenkt und pralinenmampfend unterwegs ist.
Und so ein Quatsch packt mich natürlich in so einer von weiblichen Hormonen geplagten, depressiven und weltschmerzgeplagten Situation. Ganz tolle Idee dann auch noch alle Songs rauszukramen, die mich liebestechnisch berühren. Das kann ja nicht gut ausgehen.
Bei "Weinst du?" denkt man: "Nein, noch nicht!", bei Eric ist es dann schon hart an der Grenze und spätestens bei Rio und "Für immer und dich" muss man sich erstmal'nen Yogi-Tee mit ganz viel Honig kochen um die nächsten Songs zu überleben. Und dann fängt man an die kraulende Hand im Nacken zu vermissen und völlig beschissene und längst vergangene Bilder tauchen auf. Von ihm und unsren Spongebob-Fernsehabenden, von der kalten Nase an der Fensterscheibe und schmerzlichen Tränen, als beim Blick aus dem Zugfenster nur noch ein winziger winkender Punkt übrig geblieben war, von Sex im Wald, von diesem unglaublichen Hintern in der schwarzen Lederhose, vom Headbanging, dem geflüsterten Wunsch ewig zusammen zu bleiben.
Na Danke du verfluchter Tag im Februar, jetzt hast du mich und ich sitz' hier wie ein Häufchen Elend in meiner Kuscheldecke und hab mir die Zunge am Tee verbrannt. "With Arms Wide Open" hab ich das letzte Mal freiwillig mit ihm gehört. Unfreiwillig höre ich es jetzt nicht, aber es erinnert mich so mies an seine blauen Augen. Ich wollte und will ihn nie wieder sehen und ich freue mich für ihn und das Glück, was er jetzt hat, also was soll der Scheiß?
Und schwubbs find ich es grausam allein zu sein, mein Bett kommt mir viel zu groß vor, mir ist kalt, ich verfluche James Blunt, Nick Drake, Skunk Anansie und Snow Patrol.
Aber das muss jetzt aufhören. Ich lass mir doch nicht einreden mein Leben wär scheiße, weil ich kein Teil eines Pärchens bin, zumal ich das gar nicht zwingend sein will im Moment.
Ich geh jetzt ins Bett und sende allen Liebenden, Lebenssolisten, Freunden, unglücklich Verliebten, glücklich Unverliebten und jedem Mensch, der ein Stück abhaben will, eine Hand voll Glück, nicht weil bald Valentinstag ist, sonder weil mir danach ist.
Hier; mein Yogi-Tee-Schildchen von heute Abend:

tocotronixe - 13. Feb, 00:10