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Freitag abend zu haus... das ist ja fast studentenuntypsich. Muss einem ja fast peinlich sein... Aber nein, ich mag das! Ich hab mir vorgenommen heute viiiiiel Musik zu hören und aufzuräumen, wobei zweiteres nicht ganz so klappt, wie ich mir das vorgestellt hab. (man/frau hat ja immer wichtigere Dinge zu tun, als man manchmal so annimmt). Da taucht z.B. Jamaram auf, über die muss ich dringend noch'n Eintrag schreiben, die sind so tanzanheuernd, selbst im faulsten Zustand... Und schwupps is da "Layla" und mann muss sich auf's Bett legen und leise mitsingen. Über "change the world" müssen wir ja gar nicht sprechen... Und dann die ganzen anderen tollen Lieder und Musiker. Und Zettel die man beim aufräumen findet, von "ich liebe dich" bis "guck dir den in der dritten Reihe an, geile Sau!" Ja, ja, die StudentInnen...
Und dann ist es plötzlich nach 0 Uhr und es sieht immer noch aus wie Sau. Bob Dylan trällert "What good am I" und man selber ist in dieser Kuschelphase ohne jegliche Ambitionen aufzuräumen.
ICQ flötet "aho" und man muss so dringend wichtige Dinge klären; Was macht einen guten Drummer aus? Und warum ist Rupert Grint so toll?
Und ganz aus Versehen ist da irgendwie Coldplay in meiner Playlist gelandet, und man möchte die Welt zusammneschrein, weinen und lachen zugleich, furchtbar... Und nebenbei redet man die ganze Zeit über Sex, O.K. da bin ich ja gut drin, aber es ist nicht grade dienlich beim einschlafen. Und urplötzlich wird aus so einem gemütlichen "Freitag-Abend-allein-zuhaus" ein übles Getexte und "Musik-Gefühl-hin-und-her" und irgendwann ist man so kaputt, als hätte man den ganzen Abend barfuß getanzt. Man redet über Penislängen, Muskelkater, aufgerubbelte Knie und "Kuscheln", über Musik und Stimmen, die in ihrem Klang töten. Zwischendurch mischt sich Liwa ein und man hält inne, lauscht, raucht eine stille Zigarette, singt leise mit und lehnt sich zurück, den Plan für den heutigen Abend vergessend.
Und nachdem alles so sexy und durch und durch musisch war von Satie bis Ullrich, ist man geschaffter als nach 3 Live-Konzerten und das Zimmer sieht immernoch aus wie Sau, aber die Gute-Nacht-Musik ist schön: Hansen-Band: "Keine Lieder über Liebe"
Gute Nacht
tocotronixe - 23. Dez, 01:44
Jeile Page
Erstaunlich, wie du deine Erlebnisse und die damit verbundenen Erfahrungen interessant, lustig und doch ernsthaft nachvollziehbar darstellst. Ick bin stolz auf dich Oschi. Toll toll toll