Alltag und WG-Geschichten

Donnerstag, 28. Mai 2009

Halb 10 in einer deutschen Hochschule, Personalmanagement mit N., M. und T.

Referate sind in der Regel ein absoluter Groll. Wirklich. Trantütige Schnarchnasen schleudern mit monotoner Gleichgültigkeit ihre vorformulierten Sätze in den Raum. Heute nicht. Abgesehen davon, dass ich (ja ok, wir...) es fertigbrachte mein Äpfelchen in's Hochschulnetz einzuschleusen, gibt es auch Menschen mit Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit und Sexappeal.

Hier also ein kleiner Live-Bericht direkt aus dem Seminarraum. T. erläutert enthusiastisch den strukturellen Aufbau des Personalmanagements. Unfassbar, wie sehr man da drinstecken kann. Ich würde mich ja dagegen wehren.

Neeeeeeiiiiiiiiin! Diese Sozis immer... Kleingruppenaufgabe... Ich muss folglich meine Mitschrift unterbrechen. Angst...

Lady M. macht sich im Moment an der Personalbeschaffung zu schaffen. Meine Kleingruppe durfte soeben 2 ErlebnispädagogInnen auswählen und einstellen. Das nenn ich Macht.
Im Übrigen sieht M. heut (wie so oft) wirklich toll aus. Es gibt leider nur wenige Sozis mit Stil...
Im Moment geht's um das Assesment-Center, schonmal davon gehört?!?

Vorerst eine weitere Unterbrechung. Ehrlicherweise muss ich zugeben es wird interessant. Tariftabellen... Harhar

Freitag, 10. August 2007

back in town

Ich bin zurück.

Leider hatte ich versäumt mich bereits während des Fluges auf meinen Alltag und die deutsche Mentalität einzustellen. Noch keine Stunde in heimischen Gefilden verriet mir mein eMail-Postfach, dass ich bereits am ersten Tag in Deutschland arbeiten müsste. Arg. Desweiteren fuhr es mit einen Bombardement an Antwortschreiben auf meine Mitbewohnersuche(Jaaa, schonwieder, ich hab wahrlich einen enormen Verschleis, dabei bein ich sooooo lieb...)auf, die in den meisten Fällen ungefähr so lauteten: "Hallo, ich bin Steven, 21 und fange dieses Semester an in Magdeburg Informatik zu studieren.", trotz leichtem Stirnrunzeln möchte man ja nicht voreingenommen sein und spitzelt mal ein bißchen bei StudiVZ. Hobbies wie Angeln, World of Warcraft (aaaah Dejavu) und ein Musikgeschmack im Bereich Techno und Trance sind zwar keine ausschlaggebenden Indizien für schlechte Menschen(die gibt's ja eigentlich nicht), aber erfahrungsweise möchte ich Menschen mit solchen Anwandlungen nicht direkt und permanent auf der Pelle haben. Auch habe ich mit den "frische-bei-Mutti-ausgezogenen" reichlich kuriose Erfahrungen gemacht, die ich nicht zu vertiefen gedenke.
Typus zwei der Suchenden schrieb in etwa so: "Hallo, ich bin Claudia(18), habe grad mein Abitur gemacht und beginne im Oktober in Magdeburg Medizin zu studieren." (StudiVZ verrät zusätzlich einen Musikgeschmack im Bereich im Bereich HipHop, Black und Tanzmucke, der ja partiell [5 Minuten täglich] zu ertragen wäre und Interessen im Bereich "mit Freunden was machen", Kino, Disco - yeah mein Leben ist ausgefüllt)...

Gestern wollte ich mir ein Eis gönnen. Wir haben jetzt nämlich aufgrund des Klo-Umbau-Umstands zugang zu den Automaten vor der Mensa, die unter anderem Nogger zu bieten haben. Dann ging es ganz schnell. Ich befördere also meinen Euro(Mist, der letzte griechische den ich habe) in den dafür vorgesehen Schlitz und drücke gewissenhaft die 23 für Nogger. Yammi. Die Spiralen, die das leckere Eis festhalten beginnen sich zu drehen und es bewegt sich in meine Richtung. Ich grinse ihm durch die Scheibe zu, es lächtelt zurück, kippt nach vorne... ja jaaaa, gleich hab ich es... und *dong* fällt gegen die Scheibe. Da liegt es nun, in Schräglage zwischen dem Aufbewahrungsfach und der Scheibe. Ich beginne zu klopfen und zu hämmern, wackle am Automaten, doch selbst wenn es jetzt herunterfallen würde, wäre es zu spät; die Klappe, die es passiert hätte, bevor ich es aus dem Fach genommen hätte, is wieder verschlossen. Mit hängenden Schultern trotte ich zurück an meine Infotheke im Lesesaal...

Auf Kos gibt es keine Eisautomaten, das will ich ech mal sagen! Da gibt es noch echte Eisverkäufer, die mit einem reden und lächeln, die einem einen schönen Tag wünschen und mit den dunklen Augen zwinkern. Jawoll!

Auch sonst bin ich im Moment eher in "wieder-abhau-Stimmung". Ich habe mir heute 2 Stücken Melone gekauft und die schmecken doof. Wassermelonen heißen eigentlich nicht so, weil sie einen intensiven vollmundigen Wassergeschmack haben und Honigmelonen haben ihren Namen eigentlich von ihrer bestechenden Süße, jedenfalls im Süden...

Ich weiß noch nicht, ob ich es in den nächsten Tagen schaffe näher auf meinen Urlaub einzugehen, weil sowohl Praktikum als auch liegengebliebenes Hochschulzeug (Hausarbeit über Supervision...) einige Zeit in Anspruch nehmen werden, aber soviel sei gesagt:

Sonne satt und Meer pur, Segeltour von Bucht zu Bucht(eine idyllischer als die andere), Vulkanbesteigung(auf der Insel Nissyros), alle 4 mitgenommen Bücher erfolgreich gelesen (Harry... (wundervoller Abschluss, wirklich), Ildikó von Kürthy (Mondscheintarif und Herzsprung in einem Buch - Frau braucht auch mal was leichtes zum Schmunzeln mit kuscheligem Ende), Elemtarteilchen von Michel Houellebecq (Neue Zürcher Zeitung - Stefan Zweifel: "Depressive Dekadenz - Michel Houellebecqs skandalöser Sexroman «Elementarteilchen» entpuppt sich als reaktionäres Pamphlet gegen die Moderne und Postmoderne. Er führt unseren Untergang als Übergang in eine totalitäre Welt der genetischen Glücksdiktatur vor. Dazwischen erstreckt sich eine quälend gut gelungene Zone der Depression.") und Das Wüten der ganzen Welt von Maarten 't Hart ("Wie eigenartig, daß man in einem solchen sonnendurchglühten Augenblick denkt, das ganze Leben liege noch vor einem, während sich später herausstellt, daß ein solcher Moment das wahre Leben ist." (Seite 267))

Samstag, 19. Mai 2007

Vom "Männertag" und anderen Peinlichkeiten

Der Männertag machte sich am Donnerstag recht frühzeitig bemerkbar, als ich, die ja furchtbar gerne bei offenem Fenster schläft, unsaft geweckt wurde von Männern, die gröhlenderweise die Straße bevölkerten.
Schon allein deswegen stand die "Feierlichkeit" für mich unter keinem guten Stern, denn seit meiner Geburt exisitiert nun auch eine achte Todsünde: Wecken vor Mittag an einem freien Tag.

Murrend vergrub ich den Kopf tief in den Kissen, hoffend wieder in den Schlaf zu finden, doch dieser blieb mir weitesgehend verwehrt, da die vorbeiziehenden Horden anscheinend einen Komplott gegen mich geplant hatten und just in dem Moment wieder zu gröhlen, grunzen, lachen und brüllen begannen, in dem ich sanft entschlummert war.
Schlecht gelaunt stand ich auf und war doch froh darüber in meinem kleinen Mikrokosmos Wohnung so ganz kuschelig abgeschottet vom "Wüten der ganzen Welt" zu sein.
In Jogginghose und barfuß wurde ich allerdings sofort bei Betreten der Küche eines Besseren belehrt. Dort hatten mein Mitbewohner und dessen Freund Max schon ihr Frühstücksbier getrunken und gingen grade dazu über die erste Runde Whisky-Cola anzumischen. Matze hatte anscheinend von Kraft geträumt und entgegnete auf mein Mosern "Das ist UNSER Tag!!!". Diskutieren wollte er über diese Aussage allerdings nicht und begann schnell das Thema zu wechseln als ich ihn über die historischen und religiösen Wurzeln dieses Tages aufklären wollte und in Frage stellte, ob Tage überhaupt von Menschen besessen werden könnten.

Der Geräuschpegel auf der Straße stieg in den folgenden Stunden massiv an, was, außer immer mehr betrunkenen Herren der Schöpfung, vor allem >>Gehlis Stübchen<< zu verdanken war, aus dem ohrenbetäubend die schlechtesten aller Schlager quollen.

Flucht! Flucht irgendwohin.
Die Verabredung zum Spielen mit Hanni war die gesuchte Abwechslung. Tini, Lars, Nussi und ich verbrachten den halben Nachmittag beim "Ringel Ringel Reihe"-Tanzen und entschlossen und später, spontan nach einem Spargelmann zu suchen. Eine Stunde später, 6 Kilo Spargel reicher und schon mächtig hungrig besuchten wir noch die Herrentags- und Pullerparty des frischgebackenen Papa Helge, die endlich bewies, dass auch eine Männertagssause trotz Spaß, Musik und Bier nicht niveaulos sein muss.

Nach einer Stundenlangen Kochsession mit Weißwein und Spargel, positionierten sich "unsere" Herren der Schöpfung auf dem Balkon um von dort die aus dem Stadtpark ins Stadtinnere strömenden Horden männlicher Primaten zu beobachten.

Lars, Jogi und Tobi lachten sich scheckig, ich jedoch konnte nicht lange zuschauen. Ich will mich nicht vor Menschen ekeln, wirklich! Und was da geboten wurde, war wirklich unterirdisches Niveau, bepinkelte Kerle, die aufgrund motorischer Schwierigkeiten, bedingt durch immensen Konsum alkoholischer Getränke, ihre Hosen zum Pissen nicht mehr aufbekommen hatten(oder einfach zu faul waren), die sich selbst derartig erniedrigten und gleichzeitig andere Menschen beleidigen. Es war ein Fest der rassistischen und frauenfeindlichen Ausfrufe, es war pervers, eklig und nur zu widerlich.


Den Eimer Wasser, den Jogi aus dem Fenster geschüttet hat, haben sie verdient und verdienen auch all jene, die sich gestern derart benommen haben!

Freitag, 30. März 2007

Schoko-Chaos

Ich habe grad Schokokuchen gebacken und zwar nach meinem vielerprobten Rezept, dass jeden, der kostet, um den Verstand bringt. Heute war's doof. Ganz Magdeburg ist Kakao-los. Deshalb musste ich improvisieren, aber das schien eh die Devise der heutigen Backerei zu sein. Eine viel zu flache Schüssel sorgte dafür, dass ich nicht nur mich komplett einsaute, sondern auch die Küchenwand mit Schokoteig-Spritzern bedachte. Mist.
Als Backform musste eine Auflaufform herhalten, denn meine grandiose Exmitbewohnerin hat meine Springform mitgenommen. Das macht mich sauer. Der Kuchen ist jetzt fertig und ich auch. Sitze immernoch faul auf der Couch obwohl längst Zeit wär sich aufzumöbeln. Nun ja, ich versuch's mal.
Immerhin geht's gleich ab in den Stern zum Kleinstein-Konzert, das wird sicher grandios.
DSCN0167

Also los... Renovierungsarbeiten meines Schoko-ledierten Ichs

Dienstag, 6. März 2007

blubb...

Meine Abendplanung geht momentan den Bach runter und irgendwie nervt mich das, keine Ahnung warum... Die liebste Nuski ist einfach nicht zu erreichen und die freudig erwartete Werner-Session mit allen vier Filmen wurde auf's Wochenende verschoben. Ich hab jetzt schon'nen knappen Liter Holunder-Bionade getrunken, obwohl dieses Zeug viel zu teuer zum Hinterkippen ist. Kein Wunder, dass mich mein Mitbewohner bei dieser Leidenschaft für Räuchertofu, Bionade und Veggie-Brotaufstrich als Öko-Tussi bezeichnet...

A propos Mitbewohner, den hab ich auch grad für 2 Sekunden gesehen, der scheint allerdings schwer beschäftigt und dampfte sofort Richtung Grieche ab. Der ist doch glatt zum Essen eingeladen. Und das obwohl ich so tierisch Hunger hab... Naja, ich halte noch ein bißchen aus und hoffe weiter auf eine Kochsession mit Frau Nuski. Mein liebes Brombeerchen scheint auch verschollen und im TV läuft nur Scheiß. Was ein Tag, ich hätte heute Abend bei der werten Frau Mutter bleiben sollen um mit dieser weinschlürfenderweise "Desperate Housewives" zu gucken. So bereite ich mich mental auf den Besuch der Hochschule morgen vor um meine Schulden bei der Bibo zu begleichen und die Notenlisten zu checken. Statistik hab ich übrigens bestanden und das nicht mit der erhofften 4,0, sondern mit 2,3. Sehr schön.

Und wenn sich hier nicht sofort jemand meldet und sagt: "Hey du, los, Jakelwood oder Video gucken oder vögeln oder Leseabend, dumme Witze reißen, Mucke machen, stundenlang philosophieren oder schweigend Yogi-Tee trinken, an der Elbe spazieren gehen, ein Haus besetzen, nach Berlin fahren, Impro-Theater spielen,... !" (Eben irgendwas interaktives...)
daaaann, dann, dann find ich heute alles blöd und kann mich gar nicht auf das SCM-Spiel morgen gegen Lemgo freuen...

Jaaaaaa

Edit: Ich kann mir weder die Konzertkarten im März noch die Karten für's Hurricane leisten um Incubus zu sehen... Was soll das?!?

Samstag, 3. März 2007

Und wir legen uns auf den Boden...

boden

Da lagen wir also auf dem Boden der Küche und hörten Machine Head, so wie "daaaamals". Während Tobi sich wie in den letzten Zuckungen Luftgitarre spielend auf dem Boden wälzte und damit dafür sorgte, dass wir das nächste Wischen nochmal verschieben können, lag ich da und lachte. Bionade hat eine vernebelndere Wirkung als mancher so glaubt. Die anschließende Kochsession verlief nicht weniger lustig.
boden2

Mädelsbesuch und Headbanging-Matze mit bunter Trollperücke ließen in mir immer mehr den Verdacht aufkeimen, dass diese WG durchaus Potential für den "Macke-Award" hat und zwar in mindestens 3 Kategorien. Vervollkommnet wurde das ganze Disaster vom gut angeheiterten Herrn Qunincy, der hier gegen 1 aufschlug. Der eigentliche "Bluesbrothers"-Plan konnte zu meinem Unmut nicht durchgeführt werden. Videotheken, ich hasse euch!
Aber wir hatten ja "School of Rock".

Ende vom Lied war eine müde Ulrike, die in der Morgendämmerung einschlief und summte "And if you want to be the teacher's pet, well baby you just better forget it. Rock got no reason. Rock got no rhyme. You better get me to school on time."

Das daraus resultierende Aufstehen fand in ähnlichem Dämmerzustand statt, nämlich gegen 4 Uhr Nachmittags. Auch Matze hatte erst zu diesem Zeitpunkt wieder zu den Lebenden zurückgefunden, so beschlossen wir das ausgiebigste, dekadenteste und späteste Frühstück ganz Magdeburgs zu zelebrieren. Ich kramte Nat King Cole, Armstrong, Sinatra und den guten alten Billie Holiday aus dem CD-Schrank, Matze kochte Kaffee und was folgte, war wirklich niedlich. Man stelle sich uns beide vor, bei Jazzmusik, mit Orangensaft und Kaffee, frischen Brötchen, Eiern, Vanillejogurt und frischen Erdbeeren... Hmmmm.

2 Stunden entspanntes Klönen, Futtern, gelegentliches Rauchen, Kopfnicken, Fußwippen und Gähnen, Nachmittags gegen 5, die Sonne war schon wieder am Verschwinden.
fuddern

Da haben wir glatt das ganze Hellsein dieses Samstag verpasst. Aber als bekennende Nachtmenschen scheint das auch nicht schlimm. Ich mache mich schön und verschwinde Richtung Planckstraße, natürlich nicht ohne zu singen "It's a long way to the top if you wanna rock 'n' roll"...
erdbeere

Mittwoch, 28. Februar 2007

geschafft...

Oh Darling, Lord, Gott, Satan, Elefantensabber...
Ich hab's geschafft. Meine Hausarbeit ist fertig.

In wohliger Glückseligkeit plane ich nun mich heute konsequent, komatös und intensiv zu besaufen, das geb ich hier ganz unverblümt und offen zu.

21:09 Uhr fährt die Bahn in Richtung Delirium. Jackelwood- und Urbarbesitzer Thomas und Jörg werden's mir danken. Publikum hab ich mir auch geladen, mal sehen wer erwählt wird, mich nach hause zu tragen...

Auch wenn ich Gefahr laufe mir sämtliches Wissen, das ich in den letzten Wochen mühsam erarbeitet habe, innerhalb kürzester Zeit bei Live-Musik aus dem Schädel zu spühlen, ich freu mich drauf.

Jetzt muss nur noch mein Konto mitspielen... Dear God...

Donnerstag, 15. Februar 2007

Krankheit versus Kampf den Hausmeistern

Ich wache auf und das Bild krisselt wie ein alter Fernseher, meine Ohren scheinen hinter einer dicken Watteschicht versteckt zu sein, überhaupt nehme ich alles aus der Ferne war, wie von oben.
Bin ich vielleicht schon tot?
Nein, dass kann nicht sein, keine mir bekannte Religion hat was von unerträglichen Schmerzen auch nach dem Tod berichtet. In meiner Stirn, den Schläfen und direkt hinter den Augen pocht ein massiver Schmerz. Jeder Versuch, die Augen zu bewegegen, scheitert an Kraftlosigkeit und dem grausamen Schmerz. Ich friere, kuschele mich in meine Decke, nein jetzt schwitz ich, frieren, schwitzen, frieren, schwitzen...

Meine Nase läuft wie bei einem Marathon, meine Lunge will offensichtlich jeden Moment den Brustkorb verlassen. Jegliche Bewegung fällt schwer, ich schleppe mich wie ein verwundeter Superheld, meine Kuscheldecke wie einen Umhang um mich geschlungen, durch die Wohnung. Stöhne, seufze, versinke so richtig herrlich in Selbstmitleid und der Gewissheit, sicher bald zu sterben.

Aufheiternde Mitbewohner können da auch kaum helfen, es sei denn, sie sind wie Matze, massieren mir den schmerzenden Rücken, machen mir'ne "kalte Zitrone" mit dem Mutti-Nachsatz: "Viele machen die heiß, aber da gehen ganz viele Vitamine verloren!" und kaufen mir'ne Jumbo-Packung Taschentücher.

Da kann man sogar diese Krankheit vertragen, auch wenn immer wieder Sprüche kommen, wie: "Ruf mal wen an und vögle heute abend, das stärkt nämlich das Immunsystem!". Wie denn bitte das? Ich kann mich kaum bewegen und kriege nicht mal genug Luft durch die Nase um knapp 5 Sekunden zu küssen. Lustig ist die Vorstellung trotzdem.

Wenn dann nicht plötzlich das Ordnungsamt anrufen würde. Mein Auto stünde auf dem Fußweg, Anwohner hätten sich beschwert. Bitte was? Ich quäle mich also in meinen Mantel und latsche zu meinem Auto. Das steht immernoch genauso, wie abgestellt. Genauso, wie knapp 20 andere Autos, zur Häfte auf dem überdimensional breiten Fußweg, zur anderen Hälfte auf der Straße. Das einzige, was behindernd auf eventuelle Fußgänger wirken könnte, ist ein grauer Müllkontainer, der von irgendeinem wahrlich intelligenten Hausmeister so dort plaziert worden ist und zwar nachdem ich mein Auto vor einigen Tagen dort abgestellt hatte. Und wer wird aus dem Bett geholt und beschuldigt? Ich!

Ich parke mein Auto um, natürlich nicht ohne im Geiste alle Hausmeister zu verfluchen und ihnen den Kampf anzusagen.

Jetzt koch ich mir'ne Suppe und meckere vor mich hin...

Samstag, 10. Februar 2007

...golden days...

Aus manchem Tag wird doch mehr, als man ursprünglich glaubt, so auch der heutige. Anfänglich getrübt durch miese Laune, Angst und dem Wissen über eine nahende Statistikübung, wurde er doch recht schnell amüsant. Angefangen mit einer eher netten Übung bei Nussi, die erst nach ausgiebigem Pizzafuttern stattfand und noch dazu grandios kurz war, über ausgiebiges "Rosanne"-Gelächter zuhaus im Bettchen, bis hin zu ausuferndem Kaffeetrinken mit Tobi und einem äußerst verschlafenen Matze, das sich schnell zu einer Musikfete der besonderen Art entwickelte. So zogen wir uns Uralt-Hits rein, die mein zehnjähriges Ich damals auf den Ohren hatte. Die anfänglichen Neunziger haben doch was Lustiges, was Tobi zu spontanem Mitsingen und massivem Sitztanz auf unserer eh schon zusammenbruchgefährdeten Couch animierte.

Gestern ereilte mich die Einladung zur "Gold-Fete" im Café Luise, Jogi zu Ehren und all denen die mitgefiebert, gebrüllt, gebangt und gejubelt haben. Die Zeit der Stoßgebete ist vorbei, wir/sie/er sind/ist Weltmeister. Die Aufgabe: goldene Kleidung oder Schmuck. Da haben sich Jogi und Berna ja was tolles ausgedacht, gibt doch weder mein Kleiderschrank noch meine Schmuckkiste irgendwas her, das auch nur annährend goldig wirkt.
glamoschiSpätes Gold-Shoppen war also die Devise des Abends. Und ja, wir hatten Spaß. Schockiert über die momentane Mode (Wer sagt eigentlich, dass die Achtziger derart toll waren, dass man ihre Klamotten wieder aufleben lassen muss?!?) wurden Nussi und ich fündiger als geahnt. Natürlich mussten wir es wieder übertreiben und werden uns wohl am Sonntag in der Luise der völligen Lächerlichkeit hingeben, aber noch besteht Hoffnung, dass wir derart abgefreakt aussehen, dass der ein oder andere, der uns nicht kennt, uns nicht für völlig übergeschnappt hält, sondern glaubt wir seien das trendigste, was im Umkreis von 2 Meilen unterwegs ist. Ich wollte ja schon immer mal trendy sein.

Nussi schießt mit goldener Kitsch-Tasche und Glitzerballarinas zwar absolut den Vogel ab, aber ich bin auch übermäßig fashionartig mit Glitter-Blümchenhaarreif und funkelnder Porno-Sonnenbrille gewappnet.
Das wird ganz großes Damentennis... oder Glitzerhandball oder so... jedenfall Glamour pur. Ich freu mich!

Nachdem ich es also mit Paris Hilton aufnehmen konnte und auch Lars sich in unseren glitzernden Reigen mit Alanis und Rotwein einreihte, meldete sich mein Schwesterchen und berichtete von ihrer nahenden Ankunft am Hassel. "was trinken gehen... jawolljaaa... Komm mit... Jaaaaa komm mit!" So machte ich mich auf das Glück zu suchen... äh... eine nette Nacht.

Die war dann zwar nicht ganz so massiv tanzbar und feuchtfröllig, dennoch lustig und nahezu weiterbildend. Christdemokratisch angehauchte Politikstudenten, die sich fälschlicherweise an der Freien Uni Berlin eingeschrieben haben, sind manchmal witziger als der Durchschnitts-Wohlstandshippie glaubt.

Die Bahn zurück nach Buckau habe ich trotzdem verpasst und musste noch dazu feststellen, dass meine Lieblingsschuhe seit Neuestem quietschen, sowas gehört sich nicht für Dr. Martens...

Ich setz' jetzt meine Porno-Sonnenbrille auf und hör irgendwas witziges, "Brazilian Girls" zum Beispiel oder "The Hidden Cameras", vielleicht auch "Someone Still Loves You Boris Yeltsin".
nussilarsfreaky

Samstag, 20. Januar 2007

...und es riecht nach "Mann"

Nachdem meine lieben Freunde Nussi und Lars nach unserer Koch-Session beim "Ins-Bett-bringen" ihrer süßen Tochter Hanna eingeschlafen sind und Tobi und ich einen gruselig schnulzigen ARD-Liebes-Schmonzetten-Triiiief-Film in ihrem hellerleuchteten Wohnzimmer geguckt haben (natürlich in der Hoffnung, dass die beiden jeden Moment auftauchen und wir endlich "Keine Lieder über Liebe" gucken können), fuhr ich also nach haus. Schon beim öffnen der Wohnungstür wurde es mir klar; hier ist was anders!

Es riecht nach Mann!

Nach Zigarettenrauch und Bruno Banani nämlich, und jaaa, ich mag das! Der Mann, nach dem es so riecht, ist mein neuer Mitbewohner Matze, ein blonder Schnuckel, der heute Abend anscheinend in seinem zukünftigen Zimmer nicht zu färbende Bereiche sorfältigst abgeklebt hat.

Und mit einem Grinsen über einen derart guten Geruch klappt so ein Soziologie-Ding natürlich gleich besser und ja "JUCHU!" ich bin fertig! Mein Dank gilt an dieser Stelle meinen in voller Montur schlafenden Lieben(Nussi und Lars), die mir ein nicht eingeplantes Zeitfenster eröffnet haben und natürlich dem Matze, dessen nahender Einzug mich wahrlich erfreut.

Ja der Matze, der ein oder andere wird sich fragen, was diesen jungen Mann prädestiniert mein neuer Mitbewohner zu werden, aber das lässt sich mehr oder weniger leicht beantworten.

Der Matze ist männlich, geschlechtsstereotypisch(*schrei* Soziologie!) also eher unkompliziert. Er riecht ausgesprochen gut, nämlich nicht kopfschmerz-süßlich, sondern derart angenehm, dass man hinterherriechen muss. Ich jedenfalls, ich bin doch so geruchsintensiv.
Er ist eine verschlafene Seele und versicherte mir Samstagmorgens mit Sicherheit niiiiemals im Flur abzusaugen. Er wird mich nicht terrorisieren, wenn ich nicht sofort innerhalb der ersten 3 Minuten und 27 Sekunden nach Beendigung des Essens abwasche, er pinkelt im Sitzen (hipp hipp hurra), er hat nette, lustige, mir bekannte und freaky Freunde, mit denen man gern mal'nen Bierchen trinkt (und schon wieder Musiker), er hört keinen Helmuth Lotti oder gar Scooter, nein, sein Musikgeschmack ist erstaunlich gut und breitgefächert, es scheint fast als wäre er genau wie ich für ein gemütliches Miteinander mit der ein oder anderen Party, ohne Rumgenerve, Stress und peniblen Ordnungswahn.

Klingt nett, gell?

Ich freu mich!

So, jetzt ist's Zeit für mein Bettchen. Liwa singt "Funky, funky, funky sexy" und ich bin zum ersten Mal heut wirklich gut drauf. Ich erhoffe zwar immernoch das schnelle Heraneilen des März', der mir komplette 31 Tage Freiheit beschert und mir die Last schrecklicher Klausuren(Ja Masi, Sozialpolitik ist scheiße!) von den Schultern nimmt und mir die Zeit gibt ein paar tolle Menschen endlich wiederzusehen, trotzdem ist heute das Schlafengehen nicht so sehr von Nackenverspannungen geplagt wie die letzen Tage.

Gute Nacht

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"Kümmern wir uns durch die Jahre" von Click Click Decker auf "Den Umständen entsprechend" (21:40 Uhr, 23.03.2009)

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soviele waren seit dem 2.4.2007 hier, na sowas...

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Seit Jahren sitzt du und feilst an deinem Geschenk für die Welt. Es kommt nur noch auf Details an und muss, damit es ihr gefällt noch großartiger werden - Du hast noch nicht alles versucht, bist längst besser als die anderen. Doch noch lang nicht gut genug. Für die linke Spur zu langsam. Für die rechte Spur zu schnell. Entlang der immergleichen Leitplanken, Schildern und Zeichen. [...] "Für die linke Spur zu langsam" - Tom Liwa

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"So viele Wörter sterben aus, wenn man ganz alleine ist... " (Christian, Urbar 27.12. '06 irgendwann gegen 4 Uhr morgens) "Das wichtigste am Bier ist, dass es getrunken wird, der Geschmack ist nach dem dritten eh egal!" (Lars, 27.01.'07) *lach*

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